Gerhard Bock

 

* 21.10.1931   † 20.4.2022

 

 


Liebe Sammlerfreunde!

Gestern erhielt ich die traurige Nachricht, dass Ing. Gerhard Bock am 20.4.22 mit 91 Jahren verstorben ist. 

Es sei mir gestattet einige Worte über „Gert“ zu sagen.

Wir lernten uns in den 1990-ern bei einer philatelistischen Veranstaltung des Merkur Innsbruck kennen und entdeckten dabei das gemeinsame Interesse an der Südtiroler Philatelie, aus dem letzten Endes eine Reihe von Büchern entstand. Meine Aufgabe bestand vorwiegend darin, ihm für seine Bücher Stempelunterlagen aus der Sammlerschaft zu besorgen.

 

  

Die wichtigsten Veröffentlichungen seien hier kurz genannt ...

Bahnpost in Südtirol (2003; 130 Seiten); Bahnpost in Nord- und Osttirol sowie Vorarlberg (2005; 124 Seiten); 
Maschinen- und Maschinenwerbestempel der Postämter in Südtirol (2013; 140 Seiten); Bock G., Moser H. und Thaler G.  

Poststempel von Südtirol (1850-2012) und dem Trentino (1850 bis 1918) (2012; 784 Seiten);
dazu Nachträge und Ergänzungen bis 2016 (2016; 116 Seiten); Bock G. & Schullian R.: 
Sonder- und Ersttagsstempel von Südtirol (1899-2014) (2015; 100 Seiten). 
Rekozettel von Südtirol (2016) und als letztes Werk „Briefe von Hotels und Touristikverbänden in Südtirol“ (2021).

 

Betrachtet man seine Literaturliste, dann wird deutlich, dass Ing. Gerhard Bock ein herausragender Philatelist war, der in der Erforschung der Postgeschichte der ehemaligen Postdirektion Innsbruck einen besonderen Platz einnimmt. Er hat, teils unter Mithilfe von Co-Autoren (H. Moser, G. Thaler, R. Schullian), bahnbrechende Veröffentlichungen produziert, die das gesamte Spektrum der Philatelie eines Landesteiles / einer Provinz umfassen. Die Zeitspanne seiner Arbeiten erstreckt sich etwa von 1850 bis nach 2010 und behandelt dabei zeitgeschichtlich turbulente Perioden, die wiederum in der Philatelie ihren Niederschlag gefunden haben. Leider wurde mein 2016 gemachter Vorschlag an den VÖPh, Gerhard Bock eine Ehrung zukommen zu lassen, aus formalen Gründen abgelehnt.

Für Gert war Südtirol so etwas wie seine „2. Heimat“. Er besuchte das Land mindestens 1x im Jahr, wobei er als Wohnort zwischen dem Grödental und Eppan wechselte. Dabei traf er sich auch regelmäßig mit Philatelisten zu einem Gedankenaustausch.

Wer Gert näher gekannt hat, wird einen schmerzlichen Verlust empfinden.

 

                                                                                                                  Telfs, 26.4.22    Moser Hans